Wie uns negative Glaubenssätze prägen können
Die Macht unserer inneren Stimme
Wir werden von Geburt an von und durch unsere Bezugspersonen geprägt. Manchmal kommt es aber vor, dass wir durch unbewusst gemachte Äußerungen, die für uns aber sehr verletzend und prägend sein können, sich negative Glaubenssätze tief in uns verankern und zu unserer Wahrheit werden können.
Folgende Aussagen und auch viele andere, können zum Beispiel sein:
Sei nicht immer so faul und langsam!
Du bist genauso zickig wie Deine Mutter, das hast Du von ihr geerbt!
Du bist immer so sensibel und empfindlich, Du bist wirklich eine kleine Heulsuse!
Schau Dir mal Deine Schwester/Bruder an, die/der bockt nicht immer so rum wie Du. Nimm Dir mal ein Beispiel!
Du bist eh immer die Ruhige und Introvertierte, die sich nie traut oder etwas sagt und Du bist immer so schüchtern. Du bist halt ein kleiner Feigling. So gewinnt man keine Freunde!
Was hast Du denn für komische Tics? Reiß Dich mal zusammen, andere machen sich schon lustig über Dich!
Du isst aber echt viel, Du bist ein richtiger Vielfraß. Pass bloß auf, dass Du nicht immer dicker wirst.
Du kapierst das echt nicht. Von mir hast Du das sicherlich nicht, ich war immer gut in der Schule.
Wenn Du so lieb bist und kein Theater machst, bist Du mir am liebsten.
Unsere Gedanken haben eine enorme Kraft über unser Leben. Sie formen unsere Wahrnehmung, unsere Entscheidungen und letztendlich auch unser Schicksal. Doch nicht alle Gedanken sind positiv oder förderlich für unser Wohlbefinden. Manchmal können uns negative Glaubenssätze unbewusst beeinflussen und uns davon abhalten, unser volles Potenzial zu entfalten.
Negative Glaubenssätze sind Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen oder die Welt im Allgemeinen entwickeln. Sie entstehen oft in unserer Kindheit durch wiederholte Erfahrungen, Erziehung oder prägende Ereignisse. Diese Glaubenssätze können sich tief in unser Unterbewusstsein eingraben und beeinflussen, wie wir uns selbst sehen und wie wir auf bestimmte Situationen reagieren.
Beispiele für negativen Glaubenssätze könnten sein:
So wie ich bin, bin ich nicht richtig. Mit mir stimmt etwas nicht und ich habe es nicht verdient, geliebt zu werden oder glücklich zu sein.
Keiner mag mich, wenn ich schlechte Laune habe oder einfach zurückhaltend bin. Nur wenn ich mich anpasse, werde ich gemocht.
Ich werde nur geliebt, wenn ich Leistung erbringe.
Ich darf keine Gefühle, wie z.B. Wut und Ärger zeigen und zulassen, sonst werde ich nicht geliebt.
Ich bin nur schön und liebenswert, wenn ich schlank bin.
Es ist wichtig, was andere von mir denken und stelle meine Gefühle und Bedürfnisse zurück. Ich möchte andere zufrieden stellen und ihre Erwartungen erfüllen, denn nur dann werde ich gemocht und gehöre dazu.
Die Auswirkungen negativer Glaubenssätze können weitreichend sein und sich in verschiedenen Bereichen unseres Lebens manifestieren. Sie können unsere Selbstachtung beeinträchtigen, unsere Beziehungen belasten und unsere berufliche Entwicklung behindern. Wenn wir beispielsweise glauben, dass wir nicht intelligent genug sind, um einen bestimmten Beruf zu ergreifen, könnten wir uns selbst sabotieren, indem wir uns nicht für entsprechende Stellen bewerben oder uns nicht genug anstrengen, um unsere Fähigkeiten zu verbessern.
Es ist wichtig zu erkennen, dass negative Glaubenssätze nicht in Stein gemeißelt sind. Wir haben die Macht, sie zu identifizieren und zu verändern. Der erste Schritt besteht darin, sich der eigenen Gedanken bewusst zu werden und zu erkennen, welche negativen Überzeugungen uns beeinträchtigen könnten. Dies kann durch Achtsamkeitsübungen, Selbstreflexion oder das Arbeiten mit einem Therapeuten erreicht werden.
Sobald wir unsere negativen Glaubenssätze identifiziert haben, können wir daran arbeiten, sie zu hinterfragen und durch positive Überzeugungen zu ersetzen. Anstatt zu glauben, dass wir nicht gut genug sind, können wir uns selbst sagen: "Ich bin fähig und kompetent." Durch regelmäßige Affirmationen und das bewusste Ersetzen negativer Gedanken durch positive können wir unser Unterbewusstsein neu “programmieren” und unser Selbstwertgefühl stärken.
Es ist ein fortlaufender Prozess, negative Glaubenssätze zu überwinden und ein gesundes, positives Selbstbild aufzubauen. Doch mit der Zeit und der kontinuierlichen Arbeit an uns selbst, können wir die Macht unserer inneren Stimmen nutzen, um ein zufriedenes Leben zu führen.